In der letzten Runde wollten wir klar gewinnen. Die Ausgangskonstellation war so, dass der Gegner seine stärksten Leute an den letzten Brettern hatte. Die waren bis dahin auch ähnlich erfolgreich wie Peter und Günter an unseren Brettern 3+4. An den beiden ersten Brettern waren wir sehr deutlich besser. Aber es kam dann anders als geplant. Günter bekam frühzeitig im Mittelspiel ein Remisangebot, das er annahm, da Walther am Brett 2 sehr sehr aussichtsreich und auch Peter sehr gut stand. Achim am Brett 1 mit Weiß (Schorsch hatte gesundheitlich bedingt um eine Auszeit gebeten) stand ebenfalls gut. Aber mit der Zeit bekam Achim Schwierigkeiten mit seiner Stellung und musste auf Remiskurs gehen. Walther hatte seinen Gegner überspielt und dann leider den Gewinnzug verpasst. Da bot Achim Remis an und Walther erhielt ein Remisangebot. Walther, der immer noch besser stand, aber in Zeitnot war, nahm dann Remis an und Achims Gegner ebenfalls. Es stand nach 3 Stunden Spielzeit 1,5:1,5 und die Hoffnungen lagen bei Peter. Der lehnte zunächst Remis ab, kam aber nicht weiter in seiner Stellung und auf einmal hatte sein Gegner die bessere Position. Peter bot dann Remis an, was angenommen wurde. Damit reichte es nur zum 2:2 gegen den Tabellenletzten und wir landeten auf Platz 34 (von 42), aber Setzlistenplatz war 28 – also doch sehr enttäuschend.

In einem ersten Fazit ist festzustellen,

dass wir bis auf das Ergebnis von Schorsch (3,5 aus 7) alle unter den konkreten Möglichkeiten blieben. Schorsch hatte am Brett 1 natürlich die stärksten Gegner, hatte gegen Danner von Österreich nur knapp das Remis verpasst, gegen Baumbach glücklich gewonnen, aber gegen Dyk unglücklich verloren. 50% am Brett 1 waren in Ordnung. Kurz vor Turnierbeginn hatten wir auf Wunsch von Walther noch eine Umgruppierung vorgenommen. Achim übernahm Brett 2. Er hatte nach der verschmerzbaren Auftaktniederlage gegen Österreich in der 2. Runde eine Riesenstellung mit Morra-Gambit erreicht, konnte diese leider nicht umsetzen und verlor sogar noch. Das kratzte am Selbstvertrauen für die weiteren Partien. Aber in der 5. Runde spielte Achim mit Schwarz gegen Dr. Zunker eine richtig gute Partie und hielt Remis. Am Ende 2,5 (aus 7) – sicher hatte er sich mehr vorgenommen. Walther entweder Brett 2 oder überwiegend Brett 3 spielend, hatte zweimal mit Blackmar-Diemer vollen Erfolg, geriet aber auch damit zweimal unter die Räder. Am Ende musste er mit 3,5 (aus 8) zufrieden sein. Peter spielte – wie gewohnt – sicher seine Weiß-Partien und konterte auch mal mit Schwarz, wenn er dazu herausgefordert wurde. Neben Schorsch holte er 50% (3,5 aus 7). Günter hatte immer eine gute Stellung aus der Eröffnung heraus gearbeitet und schon 2,5 (aus 4), als er in der 5. Partie eine glasklar gewonnene Stellung einzügig verdarb. Und dann in der folgenden Partie Remisabwicklung verschmäht und gleich noch mal verloren. Am Ende nur 3 (aus 7) und 1,5 Punkte verschenkt.

Zusammenfassend gibt auch die vorläufige ELO-Wertung darüber Aufschluss, dass nur Schorsch (+1,6) und Peter (+0,6) im positiven Bereich liegen, während Achim (-15,4), Walther (-9,2) und Günter (-9,0) einen negativen Saldo haben. Die ESMM 2016 findet im April/Mai in der Nähe von Athen statt.

http://www.chess-results.com/tnr169723.aspx?lan=0&art=3&rd=6&turdet=YES&flag=30&wi=984

Günter Reinemann, Mannschaftsleiter