dsc00087Die Schachfreunde des SK Dessau hatten sich in diesem Jahr bereit erklärt, die Endrunde der Landesliga B auszurichten. Erinnern wir uns, dass es in den letzten zwei Jahren nicht gelang, einen Veranstalter zu finden. Das Engagement der Dessauer ist um so mehr anzuerkennen, da sie bei der Anreise zur 8. Runde nach Zeitz den tragischen Tod von Mikhail Zoun emotional verarbeiten mussten. Trotzdem entschieden sie sich, an ihrer Bereitschaftserklärung festzuhalten.

Wie schon in den Jahren zuvor, gibt es immer wieder mal einige Wortmeldungen, die Aufwand und Nutzen einer zentralen Endrunde in Frage stellen. Die diesjährige Endrunde war ein eindrucksvoller Beleg, dass auch in der letzten Runde statt Kurzremisen noch hart gekämpft wird. Während eine Vorentscheidung um den Erstplatzierten mit VfL Gräfenhainichen schon gefallen war, stand mit SV Sangerhausen ein Absteiger fest. Es mussten jedoch noch 5 Mannschaften bangen, ggf. abzusteigen. Heiß umkämpft war, den sicheren 7. Platz zu erreichen, der letztendlich auch den Relegationsstichkkampf vermied.

Die Aufmerksamkeit konzentrierte sich somit auf vier Paarungen. Lediglich der Wettkampf SV Sangerhausen II gegen SF Hettstedt gelangte etwas in die Bedeutungslosigkeit, da Sangerhausen als Absteiger feststand und Hettstedt ungefährdet war. Bei den vier Paarungen SK Dessau 93 II gegen SV Merseburg, Naumburger SV1951 II gegen SV Motor Zeitz, SV Grün-Weiß Piesteritz gegen Cöthener Germania 03 II und USV Halle III gegen den Spitzenreiter VfL Gräfenhainichen war pure Spannung angesagt.

Naumburg gegen Zeitz hätten sicherlich mit einem friedlichen 4:4 den jeweils notwendigen Punkt erzielen können, um der Abstiegszone zu entrinnen. Aber auch hier wurde anerkennenswert hart gefightet. Kurzzeitig lag Zeitz in Führung, aber Naumburg landete dann 3 Siege und gewann mit 5:3.

USV III hatte erwartungsgemäß gegen den Spitzenreiter einen schweren Stand. Hier musste mit einer Niederlage gerechnet werden, wobei ein kleiner Bonus der Hallenser die hohe Brettpunktzahl im Vergleich zu den Konkurrenten war. Aber auch hier wurde hart gerungen und letztendlich fiel die Niederlage mit 3,5 : 4,5 sehr knapp aus.

Jetzt konzentrierte sich die gesamte Aufmerksamkeit auf den Wettkampf SK Dessau 93 gegen SV Merseburg II. Sollten die Merseburger gewinnen, würden sie am USV vorbeiziehen. Die Chancen für einen Sieg waren durchaus vorhanden. Der Wettkampf wurde vor allem an den hinteren Brettern entschieden. Am Brett 7 und 8 kämpften die Dessauer Youngster Niclas Rohde (Remis durch Dauerschach) und Tobias Wirth (Gewinn) wacker gegen die deutlich DWZ-stärkeren Merseburger. Zum Schluss hing die ganze Last an Katja Hartung, die in einer komplizierten Stellung zunächst Qualitätsvorteil hatte. Letztendlich führte eine Springergabel zum Turmverlust und damit zur Partieniederlage und daraus folgend mit 3,5 : 4,5 auch Wettkampfniederlage.

Bei den Hallensern war ein deutliches Aufatmen zu spüren, als dieses Ergebnis feststand, denn damit war der 7. Platz sicher. Jetzt ging es nur noch darum, ob sich Merseburg auf einen Relegationsplatz retten konnte. Voraussetzung war, dass die an 9. Stelle platzierten Köthener ihren Kampf gegen den Zweitplatzierten Grün-Weiß Piesteritz verlieren. Dem erwartunsgemäßen Sieg des Favoriten setzten aber auch hier die Köthener ihren Willen entgegen, sich aus der Abstiegszone zu befreien. Ein kleiner Vorteil war sicherlich auch, dass Piesteritz nur mit 7 Spielern antrat. Mit 4,5 : 3,5 gewann Köthen den Wettkampf und rettete sich somit auf den Relegationsplatz.

Somit war die diesjährige Endrunde ein eindeutiger Beleg, dass im Angesicht einer engen Konkurrenz (sei es beim Kampf um den Aufsteiger, sei es beim Kampf um den Absteiger) eine faire und sportliche Auseinandersetzung ermöglicht wird. Man hat ständigen Blick auf die Bretter der Mitkonkurrenten und kann seine eigene Wettkampfstrategie darauf ausrichten.

An dieser Stelle sei noch einmal den Dessauern um Oliver Mirschinka und Roland Katz für die Schaffung guter Wettkampfbedingungen und für die reibungslose Organisation gedankt. Staffelleiter Gert Kleint würdigte dies in seiner Eröffnungsansprache. Alle Beteiligten gedachten zu Beginn in einer Schweigeminute den in der letzten Saison verstorbenen Schachfreunden Horst Benne (USV Halle) und Mikhail Zoun (SK Dessau 93).

Gert Kleint
Staffelleiter LLB

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