Präsidenten LSValter und neuer PräsidentEine Ära geht zu Ende! Nach 16 ausgesprochen erfolgreichen Jahren als Präsident verzichtete Dr. Günter Reinemann am Wochenende aus gesundheitlichen Gründen auf eine fünfte Amtszeit. Die 42 Delegierten des Landesschachtages wählten bei nur einer Gegenstimme den 55-jährigen Andreas Domaske zu seinem Nachfolger. Mit großer Mehrheit wurde daneben der langjährige Vorsitzende des Schachbezirks Dessau, Manfred Riechert, zum neuen Vizepräsidenten bestimmt.
Den Rückzug Günter Reinemanns bedauert nicht nur die hallesche Beigeordnete für den Sport, Dr. Judith Marquardt, in ihrem Grußwort an die Versammlung. Laudator Eberhard Bunzel, seines Zeichens Sportentwicklungsreferent im Landessportbund Sachsen-Anhalt, beschreibt den 73-jährigen Reinemann als „extrem zuverlässigen Partner in allen Belangen, den man ehrlich vermissen werde.“  „Ohne Dich, lieber Günter, wäre ich nicht in der Funktion, in der ich jetzt bin“, unterstreicht der extra angereiste Präsident des Deutschen Schachbundes, der Saarländer Herbert Bastian, seine Wertschätzung für Dr. Reinemann. Lob von höchster Stelle also, für einen, dessen Wort und Zuverlässigkeit in Schachdeutschland genauso geschätzt wird wie im Land und im Verein.

 „Günter ist ein Mann des Ausgleichs im besten Sinne, auf dessen Wort man sich stets verlassen kann“, betont deswegen Dr. Georg Hamm, Ehrenfunktionär und selbst lange Jahre Wegbegleiter im LSV-Präsidium. Einen „Glücksfall für den Schachsport“ nennt ihn der ebenfalls scheidende Vizepräsident, Dr. Hans Werchan, und trifft damit die Stimmung im Saal auf den Punkt. So ist es nur folgerichtig, dass Günter Reinemann auf dem Verbandstag wegen seiner außerordentlichen Verdienste zum Ehrenpräsidenten ernannt wird.
Die Erfolgsliste des Präsidenten und seines Teams im Berichtszeitraum kann sich sehen lassen: gefestigte Mitgliederzahlen oberhalb von 2.600 mit steigender Tendenz im Nachwuchsbereich, solide Finanzen, eine Verdopplung der C-Trainer-Lizenzen seit 2007, die Ausrichtung zahlreicher nationaler Meisterschaften, für die in erster Linie der Geschäftsführer Michael Zeuner und das LSJ-Team verantwortlich zeichnen, und natürlich jede Menge schachsportliche Erfolge. Hervorzuheben sind insbesondere die vorderen Platzierungen der Jugendmannschaften im Vereins- und Schulschach bei nationalen Wettkämpfen. Aber auch in den Einzelwettbewerben sind etliche Titel und Medaillen nach Sachsen-Anhalt gegangen. An erster Stelle sind natürlich die beiden Deutschen Jugendmeistertitel von Josefine Heinemann in 2013 und 2015 in den Kategorien u16w und u18w zu nennen, die sie im Juni 2015 direkt in die Frauennationalmannschaft katapultiert haben. Erfolge, die auch auf gezielte Spitzenförderung des LSV und seine Landestrainerin WGM Tatjana Melamed zurückzuführen seien, wie Günter Reinemann voller Stolz anmerkt. Er lässt es sich nicht nehmen, die Versammlung durch etliche Anträge und Entscheidungsfindungen zu den Austragungsmodalitäten im Spielbetrieb souverän bis zum Ende zu leiten, zollt dabei vielen Mitstreitern persönlichen Dank und Respekt, ehrt verdienstvolle Mitglieder mit Ehrennadeln und ernennt Dr. Hans Werchan und Dr. Gerhard Köhler zu Ehrenmitgliedern des LSV.
Es ist gerade Dr. Köhler, der sich neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Fotodienstleisters ORWO Net GmbH in Wolfen voller Leidenschaft einem von ihm selber initiierten Projekt verschrieben hat, das bald als Meilenstein im Nachwuchsbereich gelten wird: eine gezielte Förderung des Kindergartenschachs durch Aus- und Fortbildung von Kindergartenpersonal und die Zurverfügungstellung von Spiel- und Schulungsmaterial. Sein Konzept authentisch und lebhaft referierend wirbt der in den Printmedien oft als Schachmissionar gehandelte Gerhard Köhler bei den Delegierten auch für einen Mitgliedsbeitritt im Verein „Kindergartenschach in Mitteldeutschland“ (25 Euro Jahresbeitrag). Im Gepäck hat er Band 4 der von ihm gesponserten Buchreihe „Schach in Sachsen-Anhalt“, das er jedem Delegierten kostenlos zur Verfügung stellt.
Mit Andreas Domaske und Manfred Riechert übernehmen nun zwei erfahrene, sehr gut vernetzte und allseits anerkannte Schachfunktionäre das Ruder auf der „MS Landesschachverband“. Sie werden sich u.a. mit den dringenden Themen „Vergreisung in den Schachvereinen“ und „nachhaltige Nachwuchsgewinnung“ beschäftigen müssen. Das Kindergartenschach könnte ein möglicher Lösungsansatz sein. Wenn man weiß, wie die Kinder abzuholen sind!

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Das neue Präsidium

 

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