Der dritte Verein des Monats ist einer der jüngsten, sowohl vom Gründungsdatum, als auch vom Durchschnittsalter der Mitglieder: Herzlichen Glückwunsch an den SV Roter Turm Halle.

Es gibt kaum ein Nachwuchsturnier im Land, auf dem man nicht die weißen Shirts mit dem markanten roten Aufdruck sieht. Die Mitglieder des SV Roter Turm Halle spielen viel und dabei auch erfolgreich. Am Wochenende qualifizierte sich z. B. die u16w Mannschaft als amtierender Landesmeister bei der Norddeutschen Meisterschaft in Hamburg erneut für die Deutschen Meisterschaften. Dies ist dann das neunte Jahr in Folge, in dem mindestens eine Mannschaft des Vereins um Medaillen bei Deutschen Meisterschaften kämpft. Diese 100 Prozent Quote ist mit Sicherheit einzigartig: Der 2014 gegründete Verein war damit seit seiner Gründung  jedes Jahr bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft dabei.

Der Verein fängt dabei früh an und betreut bereits seit 13 Jahren (vor der Gründung des Einspartenvereins unter dem Dach eines Mehrspartenvereins) Schach in einem Kindergarten. Dazu wird auch eine Kooperation mit der Kreativitätsschule Halle gepflegt. Ein Geheimnis des Erfolgs ist das konsequente Einbinden der älteren Jugendlichen in die Vereinsarbeit. Insbesondere Nelly und Matti Adelmeyer (einer der jüngsten lizenzierten Trainer im Land) sind in diesem Bereich sehr aktiv.

Neben den Jugendlichen sind auch die Eltern ein wichtiges Rückgrat des Vereins. Neben dem Vereinsvorsitzenden, Motor und Trainer Rüdiger Schneidewind und Trainer Yury Golitsyn bringen sich mit Markus Wähler, Jens und Annette Adelmeyer, Thomas Hesse, Stephan Meurer, Steffen Kageler und Frank Pietsch viele Eltern auch auf Vorstandsebene ein. Neben der Jagd nach Medaillen auf Landes- und überregionalen Meisterschaften ist es dem Verein auch ein Anliegen für ein lebendiges Vereinsleben zu sorgen. So werden auch Familienturniere ausgerichtet oder mit großer Delegation bei Breitenschachturnieren bundesweit teilgenommen. Auch die Integration ist eine wichtige Aufgabe für den Verein.

Die Arbeit zahlt sich aus und so ist der relativ junge Verein bereits der achtgrößte Schachverein unseres Bundeslandes. Die sehr junge erste Mannschaft hat in der sehr souveränen Saison 2021/22 den Aufstieg in die Landesebene geschafft. Als Ziel wurde für die erste Landesliga-Saison der Klassenerhalt vorgegeben. Dies ist ein gewohnt bescheidenes Saisonziel für das junge Team, was sich in der Liga nicht verstecken muss und nach dem ersten Spieltag von der Spitze grüßt.

Mit Rüdiger Schneidewind steht dem Verein ein sehr engagierter Trainer vor, der wie kaum ein Zweiter Talente sichten und entwickeln kann. So erlernten u. a. Robert Stein und Hugo Post das Schachspielen von ihm. Der Erfolg hatte allerdings auch Schattenseiten, wenn sich die größten Talente Vereinen auf höheren Ebenen anschlossen und der Verlust im Verein komepnsiert werden musste. Dies möchte der Verein in Zukunft durch eine konsequente Vereinsentwicklung minimieren. Der Aufstieg der ersten Mannschaft, die familiäre Atmosphäre und das große Engagement bei allem was der Verein macht, sind auf jeden Fall gewichtige Argumente. Das besondere Engagement im Mädchenschach ist auf jeden Fall ein weiteres Alleinstellungsmerkmal. Die Webseite des Vereins www.svroterturm.de  gibt einen guten Überblick darüber. Insbesondere die Berichte zu den Turnieren lassen einem auch aus der Ferne fast dabei sein.

Wer Lust hat den Verein kennenzulernen, kann sich auf der Webseite oder bei Rüdiger Schneidewind (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! /0345 5170956) informieren.

Der SV Roter Turm Halle wünscht sich, dass noch mehr Vereine aktiv in der Nachwuchsarbeit sind, damit der Mitgliederrückgang im Schachbezirk Halle gestoppt werden kann und regt dazu eine landesweite Vereinskonferenz an.