Die beiden Siegerpokale der Magdeburger Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH (WOBAU)Viele Schachspieler haben die Herbstferien in Sachsen-Anhalt in ihrem Kalender markiert. Seit mehreren Jahren findet in dieser Zeit das Magdeburger Open statt, in diesem Jahr war es das 30. Jubiläum. Stehen doch in den Ferien die Aula und weitere Räumlichkeiten des Hegel-Gymnasiums Magdeburg zur Verfügung, um ein Open-Turnier mit einer Vielzahl an Teilnehmern durchzuführen.
In diesem Jahr wurde mit 233 Teilnehmern ein neuer Rekordstand erreicht. Mittlerweise reicht die große Aula als Spielareal nicht mehr aus und es müssen weitere Räume für das Turnier in Anspruch genommen werden. Insgesamt bietet das Hegel-Gymnasium aber beste Bedingungen für ein Schachturnier solcher Größenordnung.
Das Magdeburger Open lockt deutschlandweit jedes Jahr eine Vielzahl von Schachspielern an, in die Landeshauptstadt nach Sachsen-Anhalt zu kommen. Gespielt werden in 4 Tagen
7 Runden Schweizer System.
In der Ottonen-Gruppe mit 101 Teilnehmern rangen die besten Spieler um den Turniersieg. Wer die DWZ von 1700 nicht überschritt, konnte auch in der Editha-Gruppe mit 132 Teilnehmern starten.
Durch die Gruppeneinteilung verbunden mit einer Vielzahl von Sonderpreisen kommt besonders der breitensportliche Charakter des Magdeburger Open zur Geltung. Alle Altersgruppen von 6 bis 86 waren vertreten.
Landestrainerin Tatjana Melamed hatte auch die Nachwuchstalente im Landeskader zur Turnierteilnahme eingeladen und übernahm gemeinsam mit dem Leistungsschachreferenten Christian Böhm der Landesschachjugend die schachliche Betreuung der Nachwuchstalente.
von links nach rechts: Jens Windelband (Turnierleiter), Levente Miszler, Johannes Tschernatsch, Hagen Poetsch, Jakob Nönning, Georgy Bezhenar, Daniel Malek, Christian Haubold (Schiedsrichter)Sieger der Ottonen-Gruppe wurde nicht unerwartet der in der Startrangliste führende GM Hagen Poetsch (SC Heusenstamm). Er brachte jedoch schon frühzeitig Spannung in das Geschehen, weil er den Beginn der 2. Runde verpasste. Durch einen zeitlichen Irrtum geblendet, erschien er erst nach mehr als 30 Minuten im Turniersaal und überschritt damit die Wartezeit. Gemäß den geltenden Regeln verlor er kampflos. In den folgenden Runden musste er viel riskieren und spielte nach seinen eigenen Worten auch nicht fehlerfrei. Mit dem Glück des Tüchtigen gewann er dennoch alle Partien. Im spannenden Finale der letzten Runde setzte er sich eindeutig gegen seinen Mitkonkurrenten FM Levente Miszler (Budapest) durch.
Mit dieser einzigen Niederlage erreichte der sympathische Ungar ebenfalls 6 Punkte und damit den 2. Platz. Levente Miszler ist seit 2012 schon das achte Mal mit dabei und als „Stammgast“ zu bezeichnen. Damals war er erst 11 Jahre alt und startete mit einer Elo-Zahl von 1514.
Im Übrigen sind die Rekordhalter bei der Zahl der Teilnahme Ulf Boettger (VfB Ottersleben) mit 16-mal und Thomas Janeke (SG Klötze Süd) mit 15-mal.
Nach Hagen Poetsch und Levente Miszler folgten mit 5.5 Punkten eine Schar von 6 Spielern. Als Zweitwertung wurde die beste Rating-Leistung herangezogen. Johannes Tschernatsch (SC Kreuzberg) war damit der Glückliche auf dem Bronzerang.
Preise wurden bis zum 6. Platz vergeben. Demzufolge kamen Jakob Nönning und Daniel Malek (beide Aufbau Elbe Magdeburg) und Georgy Bezhenar (SC Kreuzberg) ebenfalls noch zu Ehren.
von links nach rechts: Jens Windelband (Turnierleiter), Christian Haubold (Schiedsrichter), Mario Müller, Roland Krafzik, Frank BrüggemannIn der Editha-Gruppe landeten gleich 4 Spieler mit 6 Punkten vorn. Auch hier war die erzielte Rating-Leistung der Gradmesser für die Platzierung. Es siegte Roland Krafzik (SSG Lübbenau) vor Mario Müller (USC Magdeburg) und Frank Brüggemann (Stendaler Schachklub).
Die Sieger beider Turniere erhielten Pokale der Magdeburger Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH (WOBAU), die seit mehreren Jahren das Turnier maßgeblich mit unterstützt. Dafür sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Folgende Sonderpreise wurden vergeben:
Bester U2100: Igor Shevchenko (Aufbau Elbe Magdeburg), Gustav Polzin (SV Saalespringer Halle), Thomas Döscher (SK Bremen Nord)
Bester U1900: Oleksandr Melnychenko (SV Motor Zeitz), Benedikt Schwämmle (SV Rochade Magdeburg), Sven Uhlenbrock (Berlin)
Bester U1550 (Editha-Gruppe): Jonas Schulze (Schachzwerge Magdeburg), Stephan Grunewald (WSG Halle-Neustadt)
Bester U1400 (Editha-Gruppe): Joshua Köhler (SV Gifhorn), Peter Schmidt (SV Saalespringer Halle)
Bester U1200 (Editha-Gruppe): Frank-Mario Habenschuss (SV Rochade Magdeburg), Isabel Quauck (SV Eintracht Tangerhütte)
Bester U1000 (Editha-Gruppe): Lezan Khalaf, Viktoria Schwalbe (beide USC Magdeburg)
Bester Senior: Ernst Heinemann (SK Union Oldenburg)
Beste Frau (Ottonen-Gruppe): Evelyn Wagenschütz (SV Glückauf Rüdersdorf)
Beste Frau (Editha-Gruppe): Jana-Marie Christiansen (SC Agon Neumünster)
Bester Spieler aus Magdeburg: Benjamin Wagner (Aufbau Elbe Magdeburg)
Bester Junior: Sebastian Haubold (Aufbau Elbe Magdeburg)
Beste relative Turnierleistung (Ottonen-Gruppe): Justin Rothe (Raisdorfer SG von 1976)
Beste relative Turnierleistung (Editha-Gruppe): Christoph Jansky (Burger SC SW)
Das Turnier wurde durch Turnierleiter Jens Windelband mit seinem Team hervorragend organisiert. Mitglieder aus den beiden Ausrichtervereinen SG Aufbau Elbe Magdeburg und VfB Ottersleben unterstützten tatkräftig. Eine besondere Anerkennung gebührt dem Catering-Team, dass in Schichten arbeitete und für das leibliche Wohl aller Teilnehmer sorgte.
Um ein Gedränge von interessierten Zuschauern an den Spitzenbrettern zu vermeiden, wurden die ersten 8 Bretter der Ottonen-Gruppe in den Vorraum des Turniersaales übertragen. Der Brasilianer Carlos Alberto Nunes (SG Aufbau Elbe Magdeburg) hatte diesen technischen Part übernommen und spielte zudem noch das Turnier in der Editha-Gruppe. Auch ihm gebührt ein herzliches Dankesschön.
Das Schiedsrichterteam mit IA Roland Katz und FA Gert Kleint konnte in einer sportlich sehr fairen und kameradschaftlichen Atmosphäre das 30. Magdeburger Open problemfrei über die Runden bringen. Christian Haubold unterstützte als junger Nachwuchsschiedsrichter mit viel Freude und Engagement.
Auch erfahrene Schiedsrichter lernen ständig hinzu bzw. machen neue Erfahrungen. Christoph Jansky (Burger SC SW) alias CJay747 betreibt einen eigenen Social-Media-Kanal. Seine Partien bzw. nachfolgend die Analysen konnten seine Follower im Live-Streaming per Twitch-TV verfolgen.
Dank geht auch an Michael Nülken als Pairing Officer, der seine Aufgaben sehr akribisch und zuverlässig erfüllte.
Gert Kleint
Schiedsrichter
Abschlusstabelle Ottonen-Gruppe
Abschlusstabelle Editha-Gruppe
Fotogalerie














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