Mit der Fortsetzung der laufenden Wettkampfsaison 2019/2020 im neuen Jahr sind mehr als die Hälfe aller Wettkampfrunden gespielt. Erste Tendenzen hinsichtlich Platzierung unserer in den überregionalen Ligen bzw. Ligen des Landesschachverbandes vertretenen Mannschaften sind erkennbar.

2. Frauenbundesliga Ost

Nach 5 von 7 Runden steht das Team der SG 1871 Löberitz an der Spitze und hat beste Chancen für den Aufstieg in die 1. Frauenbundesliga. In der 3. Runde gelang es, den Kampf gegen den Mitfavoriten SC Rotation Pankow mit 3,5 : 2,5 siegreich zu gestalten. Das Team war sich der Bedeutung dieses entscheidenden Wettkampfes bewusst und hatte in den Runden 3 und 4 mit den Großmeisterinnen Dana Reicnieze-Ozola und Ilze Berzina (beide Lettland) beide Spitzenbretter anwesend.  Mit 2 Punkten (Dana) und 1,5 Punkten (Ilze) hatten beide großen Anteil am Mannschaftserfolg. Hervorragend auch das Einzelresultat von Elina Otikova am Brett 3, die bisher in allen Runden punkten konnte.

Das Löberitzer Urgestein Konrad Reiß zitiert in seinem letzten Spielbericht GM Alexander Naumann (Ehemann von Nadine Naumann am Brett 4) :  "Nun können sie sich eigentlich nur noch selber schlagen."

Spannend ist auch der Abstiegskampf. Merseburg trifft in der letzten Runde auf den Tabellenletzten Chemnitzer SC Aufbau 95. Ein Sieg ist Pflicht. Wenn USV TU Dresden nicht in den letzten 2 Runden beide Wettkämpfe gewinnt, würde sich Merseburg halten. Auch dies wäre ein toller Erfolg.

Schon am 15./16.02.2020 fällt die Entscheidung. Wir drücken unseren sachsen-anhaltinischen Teams fest die Daumen!

2. Bundesliga Nord

Nach 8 von 10 Runden steht Aufbau Elbe Magdeburg mit 6 Punkten auf einem Abstiegsplatz. In der 7. Runde gelang ein wichtiger 5 : 3 Sieg gegen FC St. Pauli. Allerdings ging in der 8. Runde der Kampf gegen den Tabellennachbarn Hamburger SK II mit 3 : 5 verloren. Jetzt ringen die Magdeburger mit FC St. Pauli um den rettenden 7. Platz. Möglicherweise haben sie aber hier die etwas bessere Ausgangsposition. Während St. Pauli noch gegen die beiden Tabellenführer SK Zehlendorf und SK König Tegel kämpfen muss, haben die Magdeburger noch ihren Kampf gegen SG Turm Kiel II zu spielen. Die sind mit Null Punkten Tabellenletzter. Gelingt am 14.03.2020 in Potsdam ein Sieg, wären die Magdeburger sehr wahrscheinlich gerettet. Auch hier heißt es, fest den Daumen zu drücken!

Oberliga Ost, Staffel A

Allein 5 Mannschaften aus Sachsen-Anhalt starten in der Oberliga Ost, Staffel A. Nach 7 von 11 gespielten Runden führt Nickelhütte Aue II (12 Punkte) vor SG 1871 Löberitz (10 Punkte). Aue wird wahrscheinlich den ersten Platz erreichen. Den Spitzenkampf schon in der 2. Runde gegen Löberitz konnten sie knapp gewinnen. Da jedoch die Mannschaft von Nickelhütte Aue I auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga Ost spielen wird, ist der 2. Mannschaft das Aufstiegsrecht verwehrt. Somit würde das Aufstiegsrecht an den Zweitplatzierten übergehen. Dies ist für die Löberitzer eine reizvolle Ausgangsposition, dieses Ziel anzustreben. Aber die Verfolger sind dicht auf den Fersen.  Dazu gehören auch Rochade Magdeburg und SV Sangerhausen mit nur 1 Punkt Rückstand.
USV Halle und SG Aufbau Magdeburg II stecken im Abstiegskampf. Den Hallensern gelang jüngst ein wichtiger Sieg gegen den Abstiegskonkurrenten SG Leipzig II. Die Magdeburger haben schon 3 Punkte Rückstand zum rettenden 10. Platz und werden es schwer haben, die Klasse zu halten. Eine wichtige Bedeutung hat am 29.02.2020 der direkte Vergleich gegen den gegenwärtigen Letzten der Tabelle SK König Plauen II. Um die Chancen zu wahren, muss ein Sieg gelingen.

Frauen-Regionalliga Süd-Ost

Der USV Halle ist mit einer sehr jungen Mannschaft um die erfahrene Andrea Glaser vertreten. Die jungen Spielerinnen gehören zum Stamm der Mannschaft, die jüngst in der Altersklase U14w den Titel eines Deutschen Vereinsmeisters des Schachnachwuchses erringen konnte. Gegenwärtig steht die Mannschaft auf Platz 1 der Tabelle. Eine Vorentscheidung um den Aufstieg in die 2. Frauenbundesliga wird am 15.02.2020 fallen, wenn es zum direkten Vergleich gegen den Hauptkonkurrenten SK Lehrte II kommt.

Verbandsliga Sachsen-Anhalt

Nach 5 von 9 Runden liegt gegenwärtig die Mannschaft von Reideburger SV 90 Halle an der Spitze. An den vorderen Brettern spielen mit Hugo Post, Florian Dietz, Marvin Henning junge Spieler, die jüngst den Meistertitel in der Altersklasse U16 bei den Deutschen Vereinsmeisterschaften des Schachnachwuchses erobern konnten. Auch in der Verbandsliga beweisen sie, dass sie inzwischen zu den Besten gehören. Alle drei haben alle 5 Runden gespielt und eine positive Bilanz. Herausragend das Ergebnis von Hugo Post, der am Spitzenbrett 4,5 Punkte (90% !) auf seinem Konto hat.  Hauptkonkurrenten sind die Mannschaften von SK Dessau und Cöthener FC Germania 03, wobei der direkte Vergleich gegen die Köthener schon gewonnen werden konnte. Sehr wahrscheinlich wird die Entscheidung erst in der Schlussrunde fallen. Dann treffen Reideburg und Dessau direkt aufeinander. Eine sehr spannende und attraktive Konstellation für die zentrale Endrunde am 18.04./19.04.2020 in Magdeburg.
Auf den Abstiegsplätzen 9 und 10 liegen gegenwärtig SV Merseburg und SC Norbertus Magdeburg. Von den Merseburgern hatte man dies auf Grund ihrer Spielstärke eigentlich nicht erwartet. Hier waren Piesteritz und USV Halle II eher Kandidaten. Die junge hallische Mannschaft  (allein 4 Stammspieler sind U15) schlägt sich sehr wacker. Zuletzt gelang ein 5 : 3 Sieg gegen USC Magdeburg. Der 13-jährigen Anastasia Voigt gelang ein schöner Sieg in nur 21 Zügen gegen einen um 260 DWZ-Punkte besseren Gegner.  Ob es am Ende reicht? Wir drücken auch hier die Daumen!

Landesliga A

Es sind 6 von 9 Runden gespielt und erster Aufstiegskandidat ist SG Aufbau Elbe Magdeburg III. Auch hier mischt der Nachwuchs sehr gut mit. Es gibt eine gesunde Mischung von jungen und älteren Spieler. Das ist der beste Weg, um jüngere Spieler an höhere Aufgaben heranzuführen. Direkte Konkurrenten im Aufstieg sind SV Rochade Magdeburg 96 II und Burger SK Schwarz-Weiß. Aufbau Elbe III hat die direkten Vergleiche schon hinter sich und konnte jeweils gewinnen.

Der Absteiger steht sehr wahrscheinlich mit GW Dahlenwarsleben schon fest. Die Mannschaft konnte bisher keinen Punkt erzielen. Anerkennenswert ist dennoch der Einsatz aller Spieler. Sie belegten in der Vorsaison in der Bezirksoberliga Nord des Schachbezirkes Magdeburg den 3. Platz und sind aufgestiegen, weil die beiden Vorderen verzichtet haben. Somit war durchaus absehbar, dass der Fahrstuhl hoch und danach wieder runter fährt.

Landesliga B

Nach 6 von 9 Runden führt die Mannschaft von SF Hettstedt. Auch hier ist belegbar, dass eine gute Nachwuchsarbeit Voraussetzung ist, um junge Spieler an höhere Aufgaben heranzuführen. Das Trainerteam um Dirk Michael ist seit Jahren im Nachwuchsschach sehr aktiv und wird weitere Früchte ernten.  Der entscheidende Wettkampf gegen den Mitkonkurrenten USV Halle III konnte gewonnen werden.  Unmittelbarer nächster Konkurrent ist SF Bad Schmiedeberg. Auch hier verspricht die zentrale Endrunde am 19.04.2020 eine spannende Auseinandersetzung. Der "historische Kurhaussaal" der Eisenmoorbad Kur-GmbH Bad Schmiedeberg bietet schon wie im Vorjahr dafür einen würdigen Rahmen.

Erster Abstiegskandidat ist die Mannschaft von SK Dessau II. Auch diese steht mit Null Punkten am Ende der Tabelle. Auf dem 9. Rang steht gegenwärtig die Mannschaft von Cöthener FC Germania II. Erinnern wir uns an das letzte Jahr, wo erst in der 9. Runde die Rettung gelang. Auch GW Granschütz war eigentlich schon abgestiegen. In diesem Jahr begleiten die Köthener und die Granschützer zudem personelle Sorgen, was zu unbesetzten Brettern führt. Der Kampf um den rettenden 8. Platz wird sehr wahrscheinlich zwischen beiden Teams ausgetragen werden.

Gert Kleint
Referent für Öffentlichkeitsarbeit im LSV Sachsen-Anhalt
Spielleiter Verbandsliga

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