Figur 4 Jugend

 

Sachsen-Anhalts Jugendauswahl beim ChessMates Turnier in Tallin

1 Teamfoto TallinnVom 25.10. – 27.10.2024 fand das 11. Chessmates Turnier in Tallinn (Estland) statt. ChessMates ist ein in Monaco ansässiger Verein, der internationale Jugendschachturniere für Mannschaften fördert. Die aktuell 6 aktiven Mitgliedern sind Organisationen aus dem Rotterdamer Schachbund (Niederlande), aus Monaco, des Englischen Schachverbandes, des Landesschachverbandes Sachsen-Anhalt (Deutschland), der Irischen Schachunion und des Estnischen Schachverbandes.

Durch die Unterzeichnung der ChessMates-Charta verpflichten sich die Mitglieder, mindestens alle vier Jahre an einem historischen oder kulturellen Ort ein Turnier zu organisieren, an dem automatisch die ChessMates-Mitglieder teilnehmen. Die Turniere können durch weitere nationale oder regionale Teams ergänzt werden. 
Die internationale Zusammenarbeit der Mitglieder soll nicht nur dem internationalen Jugendschach einen starken Aufschwung verleihen, sondern auch den interkulturellen und sprachlichen Austausch sowie den Teamgeist stärken und durch diesen Austausch dazu beitragen, eine bessere und weniger polarisierte Welt für zukünftige Generationen aufzubauen.

Das sachsen-anhaltinische Team startete in diesem Jahr in der Besetzung:

  1. Niclas Rohde (1. SC Anhalt)
  2. Michael Pikalow (USC Magdeburg)
  3. Arne Herter (SG Aufbau Elbe Magdeburg)
  4. Anastasia Voigt (USV Halle)
  5. Valentin Udelnov (SG Aufbau Elbe Magdeburg)
  6. Johannes Julius Petzold (SG Aufbau Elbe Magdeburg)
  7. Gustav Polzin (USV Halle)
  8. Igor Schewtschenko (Schachzwerge Magdeburg)
  9. Anton Belin (Schachzwerge Magdeburg)
  10. Ahata Hleizer (Stendaler Schachklub)

Voller Motivation ging es für unsere Mannschaft Freitagmorgen in das altehrwürdige Paul Keres Haus um die erste Runde zu bestreiten. Der Gegner im Plan: Die Auswahl aus England. Im Verlauf spielten wir uns an vielen Brettern einen Vorteil, doch je länger die Partien dauerten, umso mehr Stellungen kippten. So ging die erste Runde leider mit 4:6 verloren. Die Nachmittagsrunde lief dann für die Mannschaft deutlich besser. Wir konnten das Team aus Irland überzeugend mit 7,5:2,5 besiegen.

Am zweiten Tag trat unsere Mannschaft gegen die Auswahlmannschaften aus Rotterdam und Monaco an. Die Runde am Vormittag gegen Rotterdam konnten wir mit 6:4 für uns entscheiden. Das Ergebnis hätte durchaus höher ausfallen können, leider kippten zwei sehr gute Stellungen von uns. Die Siege waren allesamt souverän und sicher herausgespielt.
Das Match gegen die Mannschaft aus Monaco gewann unser Team hauchdünn mit 5,5:4,5. Unterm Strich war der Erfolg sehr schmeichelhaft. Aber dieses Mal hatten wir das Glück, dass die Gegner viele Chancen ungenutzt ließen. Somit bestand in der letzten Runde noch die Chance, mit einem Sieg gegen den estnischen Gastgeber Platz 1 zu erobern. Dieses Vorhaben gelang durch eine knappe 4,5:5,5 Niederlage leider nicht. Mit 3 Matchsiegen und 2 Match-Niederlagen erreichte unsere Mannschaft letztendlich den 3.Platz und ordnete sich damit gemäß der Startrangliste ein.

Beste Spieler unserer Jugendauswahl waren Niclas Rohde und Anton Belin mit jeweils 4,5 Punkten aus 5 Partien.

Endstand

Christian Böhm/Fridolin Mertens
Landesschachjugend Sachsen-Anhalt

Ein Fest des Breitensports in Schönebeck gefeiert  

Einen fantastischen Tag der Inklusion und des Miteinanders feierten die Teilnehmer des 5. Inklusiven Schachturniers am Samstag in Schönebeck/Elbe. Erstmals über 80 Teilnehmer spielten im Dr.Tolberg-Saal friedlich miteinander um Punkte, Urkunden und Pokale.

Das Organisationsteam – bestehend aus den Vereinen Special Olympics Sachsen-Anhalt (SOSA), dem Allgemeinen Behindertenverband in Sachsen-Anhalt (ABISA) und der Schachabteilung der SG Aufbau Elbe Magdeburg – hatte sich wieder ein buntes Programm ausgedacht. Der erste kleine Höhepunkt war die Eröffnungs-Ansprache des eingeladenen Magdeburger Kabarettisten Lars Johansen, in der er in Aussicht stellte, dass aufgrund des kriegerischen Umgangs beim Schach dieses Turnier das letzte seiner Art sein würde. Gott sei Dank blieben die ausgetragenen Partien im Laufe es Turniers friedlich und wir konnten Lars von dem Gedanken abbringen.

Vor dem Dr. Tolberg-Saal bauten die SOSA-Kräfte Georg, Hannah und Svenja Bewegungsstationen auf, um den Teilnehmern einen kleinen Ausgleich in Form von Bewegungsspielen zu bieten. Zusätzlich war die Petangue-Abteilung von Union Schönebeck vor Ort und bereitete mit ihrer Boule-Anlage viel Spaß. Petanque – auch unter dem Namen Boule bekannt – ist ebenfalls eine Sportart, die wunderbar inklusiv ausgestaltet werden kann. Die Teilnehmer dankten es sehr und nahmen die abwechslungsreichen Angebote rege war.

Der Höhepunkt der Veranstaltung kam nach der Mittagspause: Dr. Christian Walbrach - unser Landesbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt für Menschen mit Behinderungen - brachte zwei FCM-Trikots mit zur Veranstaltung – eine Sonderedition eines Pokal-Trikots, garniert mit den Unterschriften aller Clubspieler. Die Versteigerung der Trikots für einen guten Zweck war geplant. Das wollten Vilen Rafayevych und Prof. Matthias Haase vom Projekt „Miteinander Matt“ nicht auf sich sitzen lassen und überreichten dem Beauftragten ein Schachbrett mit den Unterschriften der deutschen Schach-National-Mannschaften der Damen wie der Herren. Dieses Schachbrett kam ebenfalls unter den Hammer. (Vilen und Prof.Haase sind ebenfalls seit zwei Jahren fest mit dabei. Begonnen mit einer Inklusiven Schach-App planen die beiden aktuell eine Studie für die Wirksamkeit des Schachspiels auf die kognitive Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen. Wir sind gespannt, wie es weiter geht.)

Zurück zum Turnierhöhepunkt: Die Versteigerung wurde nach amerikanischer Art veranstaltet und Turnierleiter Jens Windelband mit einem Spendenglas ausgestattet. Wenn er gewusst hätte, was in den nächsten Minuten auf ihn zukam, hätte er es bestimmt delegiert. Und so rannte er – bald schweiß-überströmt – vor und zurück, kreuz und quer, mal linksrum, mal rechtsrum durch den Turniersaal und sammelte 331 EUR an Spenden für ein regionales inklusives Projekt ein. Das Geld erhalten die Bogenschützen vom Bierer Berg, die Bogen schießen auch für Menschen mit Beeinträchtigungen möglich machen wollen. Nachfolgend wurde das signierte Schachbrett für 50 EUR versteigert und das zweite FCM-Trikot brachte nochmal 50 EUR ein. Mit einer abschließenden Spende, um die Sache rund zu machen, wurde die großartige Spendensumme von 450 EUR zusammengetragen. Sehr zur Freude von Herrn Scheunemann, der die Spende direkt in Empfang nahm und den Teilnehmern seinen Dank aussprach.

Schach wurde nebenbei auch gespielt, 83 Teilnehmer spielten miteinander um die Wette. 49 Teilnehmer - aus verschiedenen Einrichtungen, aber auch viele Privatpersonen – zeigten, dass das Turnier viele Menschen erreicht, die nicht im Schachsport organisiert sind. Eine große Anzahl von Teilnehmern der Werkstätten zählen bereits als Stammgäste und wir freuen uns jedes Jahr auf das gemeinsame Wiedersehen. Für Aufsehen sorgte eine neue Gruppe vom Institut für Berufspädagogik Magdeburg, die eine Delegation von Ärzten zum Turnier entsandte. Mit einem launischen T-Shirt-Spruch „Schach – Mein Arzt sagt, es ist unheilbar“ sorgten sie für gute Stimmung und landete auch weit vorne in der Breitensport-Wertung (für Teilnehmer ohne DWZ). Eine weitere Wertung wurde für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung vom Special Olympics vorgenommen. In dieser Wertung werden „gleichstarke“ Leistungsgruppen gebildet und die Teilnehmer dieser Gruppen dann untereinander ausgezeichnet: mit Teilnehmer-Schleifen und Medaillen.

Das Gesamtturnier gewannen Florian Armbrust und Jakob Nönnig (beide Aufbau Elbe Magdeburg) vor Karsten Zamzow (Magdeburg). Jakob führte nach 6 Runden bereits mit einem Punkt Vorsprung, unterlag Florian aber im direkten Duell. Punkt- und buchholzgleich musste die Drittwertung über die Pokalvergabe entscheiden. Jakob erhielt als Zweiter ein handsigniertes Buch von Phil Hubbe, dem Zeichner von Behinderten-Cartoons und dem Gestalter der Logos des Inklusiven Schachturniers. So konnte Stefan Knappe, der Ideengeber des Turniers, die Teilnehmer glücklich nach Hause schicken und das Turnier für beendet erklären. Natürlich nicht ohne eine sechste Auflage des Turniers zu versprechen.

Jens Windelband

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Tag 2: Chessmates Tallinn

Teamfoto TallinnAm zweiten Tag des 11. Chessmates Turniers in Tallinn trat unsere Mannschaft gegen die Delegationen aus Rotterdam und Monaco an.
Die Runde am Vormittag gegen Rotterdam konnten wir mit 6:4 für uns entscheiden. Das Ergebnis hätte durchaus höher ausfallen können, leider kippten zwei sehr gute Stellungen von uns. Die Siege waren allesamt souverän und sicher heraus gespielt.
Das Match gegen die Mannschaft aus Monaco gewann unser Team hauchdünn mit 5,5:4,5. Unterm Strich war der Erfolg sehr glücklich, aber dieses Mal hatten wir das Glück das die Gegner viele Chancen ungenutzt ließen. Dabei stach Arne hervor, der gefühlt ab Zug 5 klar auf Verlust stand, nach 4 Stunden Leiden aber noch mit einem extrem wichtigen halben Punkt belohnt wurde!
Somit besteht in der letzten Runde noch die Chance mit einem Sieg gegen den estnischen Gastgeber noch Platz 1 zu erobern.
Gespielt wird im Haus des großen estnischen Meisters Paul Keres, der sogar zum Sportler des Jahrunderts in Estland gewählt wurde. 

Tag 1: Chessmates Tallinn

Team vor KeeresVoller Motivation ging es für unsere Mannschaft Freitagmorgen in das altehrwürdige Paul Keres Haus um die erste Runde zu bestreiten. Der Gegner im Plan: Die Auswahl aus England. Im Verlauf spielten wir uns an vielen Brettern einen Vorteil, doch je länger die Partien dauerten umso mehr Stellungen kippten. So ging die erste Runde leider mit 4:6 verloren. Ein paar Highlight möchte ich aber dann doch hervorheben:

Die Nachmittagsrunde lief dann für die Mannschaft deutlich besser. Wir konnten das Team aus Irland überzeugend mit 7,5:2,5 besiegen. Momentan haben aus userem Team noch drei Spieler 100%: Niclas an 1, Michael an 2 und Anton an 9. Heute geht es gegen die Oranje aus Rotterdam und am Nachmittag gegen die Cote d'Azur (Frankreich).