Am Sonnabend fanden sich 69 schachbegeisterte Spieler aus allen Himmelsrichtungen zum Schachspielen im Kurpark Bad Salzelmen in Schönebeck ein. Aus Süden kommt mit toller Regelmäßigkeit Integra Weißenfels mit einer großen Delegation aus 6 Spielern, aus Richtung Westen begrüßten wir 4 Teilnehmer aus dem Internationalen Bildungs- und Sozialwerk GmbH aus Langenstein /Harz. Eine besonders weite Anreise hatte der Schachfreund Michael Beuster aus Berlin, der bereits um 4:30 Uhr aufstand, um sich auf den Weg an die Elbe zu machen. Die Bahn spielte mit und Michael erreicht pünktlich das Spiellokal. Zuletzt bleibt die nördliche Richtung, wo die Stendaler Schachfreunde quasi beschlossen, ihre Stadtmeisterschaft in Schönebeck auszutragen. Aus zwei Vereinen nahmen insgesamt 9 Teilnehmer teil. Schön war auch die Teilnahme von Jugendlichen aus verschiedenen Schulen, sei eine Schule aus Bernburg (mit zwei Teilnehmern) oder einem Starter aus dem Hugo-Kükelhaus, eine Förderschule aus Magdeburg-Reform.
Neben den schachlichen Veranstaltern von der SG Aufbau Elbe Magdeburg waren wieder der ABISA (Allgemeiner Behinderten-Verband in Sachsen-Anhalt) und SOSA (Special Olympics Sachsen Anhalt – Landesverband aus Halle) vor Ort. Darüber hinaus unterstützten die Boccia-Spieler der Union Schönebeck und sorgten für eine tolle Atmosphäre rund um den Dr. Tolberg-Saal im Schönebecker Kurpark. Zuletzt sei die Unterstützung des Vereins „Demokratie Leben e.V.“ erwähnt, die einen Tag vor dem Turnier die Unterstützung für das Inklusive Schachturnier beschlossen.
Das Turnier wurde in 7 Runden mit 15 min Bedenkzeit ausgetragen. Aufgrund des Breitensport-Charakters der Veranstaltung und der vielen Anfänger wurde auf die Berührt-Geführt-Regel keinen großen Wert gelegt, nur DWZ-Träger untereinander sollten sich an die bekannten Turnierregeln halten. Als Gerademacher stand Karl Friedrich vom Burger SK zur Verfügung, der nach dem Ausscheiden eines Sportfreundes in Runde 4 das Spielfrei verhinderte.
Ein kleiner Höhepunkt war wieder die Versteigerung zweier SCM-Trikots zugunsten des Kunstvereins für Menschen mit Handycap, dem ZINNOBER Kunstverein e.V. in Magdeburg, Große Diesdorfer Straße 166. Per amerikanischer Versteigerung – bei der jedes Gebot sofort eingezahlt wird - sammelte Turnierhelferin Eva Breja in 15 Minuten über 400 EUR ein. Den Vereinsvorsitzenden Wolfram Stäps freute es sehr. Umso mehr, da er – als Lehrer – einen seiner Schüler unter den Spielenden entdeckte.
Bestimmt wurde das sportliche Niveau vom Stendaler SK, wo Boris Kargull, Karsten und Torsten Hansch teilnahmen. Verfolgt wurde das Trio von Joachim Breitfeld (TSG Calbe) und Igor Shevshenko (Schachzwerge MD). Am Ende war es aber Ole Ziem (ebenfalls Schachzwerge MD) vorbehalten, den Dreifach-Triumph zu verhindern, durch einen direkten Sieg gegen Karsten im direkten Duell.
- Torsten Hansch (Stendaler SK) 6,5 / 7
- Boris Kargull (Stendaler SK) 6,0 / 7
- Ole Ziem (Schachzwerge) 6,0 / 7
Eine besondere Würdigung finden die Sportler in der SOSA-Sonderwertung. Der SOSA vertritt die Teilnehmer mit geistigen Einschränkungen. Hier werden mehrere Wertungsgruppe gebildet und die Gruppen dann untereinander gewertet. Drei Gruppen wurden dieses Mal gebildet.
Zuletzt wurde die Kategorie Breitensport ausgewertet. Hier wurden alle Spieler in die Wertung genommen, die über keine DWZ verfügen. Sieger dieser Kategorie wurde der spielstarke Neuzugang der SG Aufbau Elbe, Naweed Ghulami, der beim Hasselbach-Blitz entdeckt wurde. Auf Platz 2 landete der bereits erwähnte Michael Beumer und auf Platz 3 Robin Schuster. Da Robin zur Siegerehrung nicht mehr anwesend war, wurde der 4. Armin Voß ausgezeichnet. Der Landesbehindertenbeauftragte Christian Walbrach hatte tolle Andenkenpreise mitgebracht: 6 Bücher des Karikaturisten Phil Hubbes, mit einem schicken Ton-Gefäß, welches von der Lebenshilfe Magdeburg angefertigt und verkauft wird.
- Naweed Ghulami (Aufbau Elbe) 5,0 / 7
- Michael Beuster (Berlin) 4,5 / 7
- Robin Schuster (Magdeburg) 4,0 / 7
Als letztes gilt der Dank allen Teilnehmern sowie den zahlreichen Kräften, die beim Auf- und Abbau in Windeseile für Ordnung sorgten. Zufrieden und glücklich fuhren Teilnehmer und Organisatoren nach Hause in einen lauen Sommerabend.
Jens Windelband
Turnierleiter
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